Urner
Kinder sollen nur in Ausnahmefällen zu Hause unterrichtet werden dürfen. Das
sogenannte Homeschooling sei potenziell mit einer starken Gefährdung der
Chancengleichheit und mit weiteren Problemen bei der Förderung verbunden,
schreibt der Erziehungsrat.
Uri will lieber Privatschule als Schulunterricht zu Hause, Luzerner Zeitung, 16.8.
Der Erziehungsrat hat am
Mittwoch im Internet einen Bericht zum Thema Homeschooling und Privatschulen
aufgeschaltet. Die Ergebnisse des Berichts können nun bis Ende Oktober in einer
Vernehmlassung diskutiert werden.
Der Bericht schlägt vor,
beim Unterricht zu Hause die bisherige Bewilligungspraxis beizubehalten. Eine
Bewilligung solle nur in Einzelfällen erteilt werden. Das Kindswohl müsse im
Zentrum stehen. Auf keinen Fall solle Homeschooling auf Druck der Eltern oder
aufgrund irgendwelcher ideologischer Begründungen bewilligt werden.
Privatschulen sieht der
Erziehungsrat dagegen als mögliche Bereicherung. Die Gründung von Privatschulen
solle deswegen strukturell begünstigt werden. Die Qualität der Schulen müsse
aber solid geprüft werden. Die Anforderungen an eine Privatschule dürften nicht
zu tief angesetzt werden.
Kostenlose Schuldienste für
Privatschulen
Statt einer finanziellen
Unterstützung durch den Kanton sollen den Privatschulen dieselben Schuldienste
kostenlos zur Verfügung stehen wie der öffentlichen Schule. Dies stelle die
Chancengerechtigkeit eher sicher als ein kleiner und somit unwesentlicher
Beitrag ans Schulgeld, schreibt der Erziehungsrat.
Im Schuljahr 2016/2017
besuchten 25 Urner Schülerinnen und Schüler eine ausserkantonale Privatschule
auf Volksschulniveau. Im Kanton Uri selber gibt es aktuell eine Privatschule
auf der Sekundarstufe II, die im Sommer 2017 den Betrieb aufnimmt. Homeschooling
wurde bisher nie bewilligt.
Die potenzielle Gefährdung der Chancengleichheit kann ich mir gut vorstellen. Nur geht wohl die Ungleichheit in eine andere Richtung als sich der Erziehungsrat vorstellt.
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