Bernhard Pulver wird sein Amt im kommenden Mai zum Ende der Legislatur
nach 12 Jahren niederlegen. Das teilen die Berner Grünen an einer
Medienkonferenz mit. Wenn die Grünen 2018 für seine Nachfolge ins Rennen
schicken wollen, wird erst im Oktober entschieden.
Er habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht, so Bernhard Pulver. «12
Jahre als Regierungsrat sind für mich die richtige Zeitspanne», sagte der
Erziehungsdirektor. Man gebe viel Energie in die Sache, irgendwann sei es aber
Zeit, neue Ideen zu tanken. «Für mich persönlich – auch vom Alter her – ist es
der richtige Zeitpunkt das zu tun.» Die Dauerpräsenz berge das Risiko,
ausgelaugt zu werden. Er wolle sich im nächsten Sommer erst einmal eine Auszeit
nehmen.
Bernhard Pulver will kein viertes Mal kandidieren, Bund, 15.8.
12 Jahre als Regierungsrat
Pulver schaffte 2006 den Sprung in die Berner Kantonsregierung. Der
Grüne galt stets als undogmatischer Magistrat mit gutem Gespür für
mehrheitsfähige Lösungen. Als Erziehungsdirektor war er von Beginn an bestrebt,
Ruhe in den Schulbetrieb zu bringen und den Lehrkräften Freiräume in ihrer
täglichen Arbeit zu gewähren. Zugleich gelang es ihm, Mehrheiten zum Beispiel
für die Einführung der Basisstufe zu finden. Zu seinen politischen Erfolgen
gehören unter anderem das neue Pensionskassengesetz, das die Sanierung der
Pensionskassen für das Staatspersonal und die Lehrkräfte ermöglicht. Pulver
schaffte es, das Stimmvolk von dieser teuren und dadurch unpopulären Vorlage zu
überzeugen.
Eine wichtige Rolle spielte der fliessend französisch sprechende Pulver
auch in der regierungsrätlichen Jura-Delegation, die sich um eine endgültige
Lösung der Jurafrage bemühte.
Als Pulvers politisches Gesellenstück gilt sein Präsidium der
Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Bernischen Lehrerversicherungskasse
in den Jahren 2004/2005.
Rochade im Regierungsrat
Pulver ist der dritte Regierungsrat, der einen Verzicht auf eine erneute
Kandidatur bekannt gibt. Sowohl Barbara Egger (SP) wie auch Hans-Jürg Käser
(FDP) gaben bereits bekannt, ihre Ämter im Frühling niederlegen zu wollen. Die
übrigen Mitglieder des siebenköpfigen Regierungsrats streben eine weitere
Amtszeit an. Mit Egger, Pulver und Käser treten die drei amtsältesten
Regierungsmitglieder ab.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen