15. August 2017

Pulver tritt ab

Bernhard Pulver wird sein Amt im kommenden Mai zum Ende der Legislatur nach 12 Jahren niederlegen. Das teilen die Berner Grünen an einer Medienkonferenz mit. Wenn die Grünen 2018 für seine Nachfolge ins Rennen schicken wollen, wird erst im Oktober entschieden.
Er habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht, so Bernhard Pulver. «12 Jahre als Regierungsrat sind für mich die richtige Zeitspanne», sagte der Erziehungsdirektor. Man gebe viel Energie in die Sache, irgendwann sei es aber Zeit, neue Ideen zu tanken. «Für mich persönlich – auch vom Alter her – ist es der richtige Zeitpunkt das zu tun.» Die Dauerpräsenz berge das Risiko, ausgelaugt zu werden. Er wolle sich im nächsten Sommer erst einmal eine Auszeit nehmen.
Bernhard Pulver will kein viertes Mal kandidieren, Bund, 15.8. 


12 Jahre als Regierungsrat
Pulver schaffte 2006 den Sprung in die Berner Kantonsregierung. Der Grüne galt stets als undogmatischer Magistrat mit gutem Gespür für mehrheitsfähige Lösungen. Als Erziehungsdirektor war er von Beginn an bestrebt, Ruhe in den Schulbetrieb zu bringen und den Lehrkräften Freiräume in ihrer täglichen Arbeit zu gewähren. Zugleich gelang es ihm, Mehrheiten zum Beispiel für die Einführung der Basisstufe zu finden. Zu seinen politischen Erfolgen gehören unter anderem das neue Pensionskassengesetz, das die Sanierung der Pensionskassen für das Staatspersonal und die Lehrkräfte ermöglicht. Pulver schaffte es, das Stimmvolk von dieser teuren und dadurch unpopulären Vorlage zu überzeugen.
Eine wichtige Rolle spielte der fliessend französisch sprechende Pulver auch in der regierungsrätlichen Jura-Delegation, die sich um eine endgültige Lösung der Jurafrage bemühte.

Als Pulvers politisches Gesellenstück gilt sein Präsidium der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Bernischen Lehrerversicherungskasse in den Jahren 2004/2005.

Rochade im Regierungsrat
Pulver ist der dritte Regierungsrat, der einen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bekannt gibt. Sowohl Barbara Egger (SP) wie auch Hans-Jürg Käser (FDP) gaben bereits bekannt, ihre Ämter im Frühling niederlegen zu wollen. Die übrigen Mitglieder des siebenköpfigen Regierungsrats streben eine weitere Amtszeit an. Mit Egger, Pulver und Käser treten die drei amtsältesten Regierungsmitglieder ab.


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