18. August 2017

Thurgauer ecken nicht an

Relative Passivität passt zum Thurgau, einem gemütlichen Landstrich ohne Ecken und Kanten, mit wenig Konturen, ohne Berggipfel und Schluchten. Die Menschen passen zur Landschaft, sie sind konsensorientiert, freundlich, gesetzestreu. Da fällt es aus dem Rahmen, wenn die Thurgauer, wie jüngst beim Frühfranzösisch, national anecken. Pragmatisch wollten sie den bisher ungenügenden Französisch-Unterricht reformieren und auf der Oberstufe konzentrieren. Als der Bundesrat opponierte und den Sprachenkonsens beschwor, gaben sie klein bei. Die Walliser wären nicht eingeknickt, die Innerrhoder erst recht nicht.
Textpassage aus: Wieso der Thurgau immer wieder ungebremst in Fettnäpfe tapst, NZZ, 17.8. von Jörg Krummenacher

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