Relative Passivität passt zum Thurgau, einem gemütlichen Landstrich ohne
Ecken und Kanten, mit wenig Konturen, ohne Berggipfel und Schluchten. Die
Menschen passen zur Landschaft, sie sind konsensorientiert, freundlich,
gesetzestreu. Da fällt es aus dem Rahmen, wenn die Thurgauer, wie jüngst beim
Frühfranzösisch, national anecken. Pragmatisch wollten sie den bisher
ungenügenden Französisch-Unterricht reformieren und auf der Oberstufe
konzentrieren. Als der Bundesrat opponierte und den Sprachenkonsens beschwor,
gaben sie klein bei. Die Walliser wären nicht eingeknickt, die Innerrhoder erst
recht nicht.
Textpassage aus: Wieso der Thurgau immer wieder ungebremst in Fettnäpfe tapst, NZZ, 17.8. von Jörg Krummenacher
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