15. August 2017

Zürich kann Klassenlehrerstellen besetzen

Die Schülerzahlen im Kanton Zürich steigen, und sie werden es weiterhin tun, wie zuverlässige Prognosen zeigen, die sich auf die Geburtenzahlen stützen. Engpässe bei der Besetzung von Lehrerstellen sind deshalb vor dem Beginn jedes Schuljahres ein Thema. Wie die Bildungsdirektion mitteilt, sind gemäss Auswertungen des Volksschulamts dieses Jahr eine Woche vor Schulbeginn alle Klassenlehrerstellen besetzt. Das heisst aber noch nicht, dass für alle mehr als 16 000 Stellen in der Zürcher Volksschule eine Lehrerin oder ein Lehrer gefunden werden konnte.
Lehrerstellen besetzt, NZZ, 15.8. von Walter Bernet


Am schwierigsten erwies sich dieses Jahr die Suche nach Lehrkräften für den Kindergarten. Dort sind die Schülerzahlen besonders stark gestiegen. Vor den Ferien diskutierte man sogar, ob die Bedingungen für Massnahmen wegen Lehrermangels gegeben seien. In enger Zusammenarbeit zwischen Schulgemeinden, Volksschulamt und pädagogischer Hochschule habe man die offenen Stellen aber besetzen können, schreibt die Bildungsdirektion.

Offen seien in der Volksschule noch vereinzelte Stellen, so das Volksschulamt. Es handle sich vor allem um Teilpensen für heilpädagogische Fachleute auf allen Stufen sowie für Teamteaching- oder Fachlehrkräfte. Im Bereich der schulischen Heilpädagogik greift man mangels entsprechend Ausgebildeter zum Teil auf Lehrkräfte mit einem Regelklassen-Diplom zurück. Für offen bleibende Stellen richtet man Vikariate ein.

Das klappe in der Regel gut, sagt Sarah Knüsel, Schulleiterin im Flaachtal und Präsidentin des Verbands der Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich. Allerdings warnt Knüsel vor «blinden» Einstellungen. Auch Vikare seien mit Sorgfalt auszuwählen.


Im Übrigen teilt Knüsel die Diagnosen des Volksschulamts. Es gebe zwar Konstellationen, die Stellenbesetzungen erschwerten, ein generelles Problem seien diese aber nicht. Solche Engpässe gebe es etwa bei bestimmten Fächern und Fächerkombinationen auf der Sekundarstufe und bei der fachlich passenden Besetzung von Kleinpensen. Neben den Kindergärtnerinnen seien auch heilpädagogische Fachkräfte schwer zu finden, besonders auf der Kindergartenstufe. Das sei einerseits eine Lohnfrage, andererseits scheuten viele Lehrkräfte den grossen Aufwand für ein heilpädagogisches Zusatzstudium.

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